Nicht viel, aber ein bisschen sollte man schon über Wein wissen, um ihn voll und ganz genießen zu können oder um ein wenig angeben zu können :-)

Hier findest Du die wichtigsten Informationen und Schlagwörter rund um den Wein.

Wenn Du Fragen hast, kannst Du mir jederzeit über info@der-weinrebell.de schreiben.

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Was ist guter Wein?

Wein besteht - gleich welcher Qualität und Preiskategorie - ausschließlich aus vollständig oder teilweise vergorenen Weintrauben.

Qualitätsunterschiede ergeben sich in erster Linie aus der Auswahl der Trauben und der Reifung des Weines. Je sorgsamer und aufwendiger dies geschieht, desto komplexer in Geruch und Geschmack wird der Wein. Und desto teurer wird er natürlich auch.

Aber Achtung: das Wein-Etikett verrät Dir viel mehr über die Güte als der Preis!

Der staubt ja...

Gerade Wein-Einsteiger meiden trockene Weine, was völlig in Ordnung ist. Doch was bedeutet das eigentlich?

Der Zucker in den Trauben vergärt zu Alkohol -
ein ganz wichtiger Geschmacksträger. Trockene Weine weisen so gut wie keinen Zucker mehr auf, haben dafür aber dann mehr Alkohol. Wird die Gärung vorzeitig unterbrochen, wird der Wein aufgrund des Restzuckers halbtrocken, lieblich oder gar süß - mit weniger Alkohol.

Je südlicher und sonniger ein Wein angebaut wird, desto höher ist der Zuckergehalt. Dadurch können z.B. süditalienische Weine trotz hohem Alkoholgehalt eine leichte Restsüße aufweisen.

Bitte ohne Alkohol!

Alkoholfreie Weine und Schaumweine werden immer beliebter. Damit nicht einfach nur Traubensaft in der Flasche wandert, wird der Wein hierzu ganz normal hergestellt und der Alkohol durch ein kompliziertes Vakuumverfahren ausgedampft.

Dadurch bleiben zwar viele Aromen, die durch Gärung und Lagerung entstanden sind, erhalten, aber zur Ehrlichkeit gehört, dass natürlich der wichtigste Geschmacksträger fehlt.

Da beim Schaumwein darüber hinaus keine zweite Gärung erfolgen kann - logisch -, muss die Kohlensäure künstlich zugefügt werden, was das Mundgefühl durch die größeren Perlen verändert.

Rotwein

Rotwein besteht aus roten oder blauen Weintrauben. Diese werden nach der Ernte gequetscht und samt Schale, Kern und Stil vergoren. Danach wird der ausgepresste Wein in Fässern "ausgebaut", die enthaltenen Tannine (das, was den Mund beim Trinken so trocken macht) werden weicher und je nach Fass verändert er sich geschmacklich.

Rotweine sind oft sehr komplex im Geschmack und wirken etwas schwerer.

Roséwein

Rosé wird ebenfalls aus roten oder blauen Weintrauben hergestellt. Allerdings liegen diese nur kurz - für einige Stunden - "auf der Maische". Dadurch lösen sich nur wenige Farbstoffe und Tannine aus der Schale.

Der sog. Weißherbst ist ebenfalls ein Rosé, der immer zu 100% aus einer Rebsorte besteht. Dieser Begriff ist aber nur noch ganz selten zu finden.

Roséweine entwickeln sich nicht so komplex wie Rotweine, wirken aber meist frischer und gefälliger, wodurch sie sich gerade für Sommertage eignen.

Weißwein

Weißwein schließlich wird aus weißen Weintrauben hergestellt. Diese werden von Stilen und Kernen befreit und ausgepresst. Der daraus gewonnene Saft wird in Tanks oder Fässern gelagert, in denen er zu Wein vergärt.

Weißweine haben meist eher fruchtige, frische Noten, oft aber auch einen höheren Säuregehalt, was gerade bei trocken ausgebauten Weinen besonders zur Geltung kommt.

Rotling

Der Rotling wird aus roten und weißen Trauben hergestellt, wobei diese bereits miteinander vergoren werden und somit keinen Cuvée darstellt. Auch wenn er dem Rosé farblich sehr ähnlich sieht, geht er geschmacklich gänzlich andere Wege.

In Württemberg wird der Rotling Schillerwein genannt, in Baden Badisch Rotgold (nur Grau- und Spätburgunder) und in Sachsen Schieler.

Orange Wine

Orange Wine wird mit weißen Trauben wie Rotwein hergestellt, also mit Schale und Kern vergoren. Dadurch gehen auch Gerb- und Farbstoffe in den Wein über, wodurch dieser Wein geschmacklich und optisch an leichte Rotweine und Rosé erinnert.

Blanc de Blancs

Blanc de Blancs bedeutet "Weiß aus weißen", ist also ein Weißwein. Dieser Begriff wird vor allem in Frankreich für weiße Schaumweine genutzt.

Blanc de Noirs

Blanc de Noirs bedeutet "Weiß aus roten" und das Gegenteil zum Orange Wine. Es werden also rote Trauben wie Weißwein - Vergärung ohne Schale und Kerne - hergestellt, wodurch kaum Gerbstoffe (Tannine) noch Farbstoffe im fertigen Wein zu finden sind.

Perlwein (Secco)

Den Begriff Perlwein liest man selten, meist steht Secco auf den Flaschen. Dieser Wein ist mit Kohlensäure versetzt oder ein zweites Mal vergoren worden, wodurch eine natürliche Kohlensäure entsteht. Perlwein ist leicht prickelnd.

In Italien nennt man ihn Frizzante.

Schaumwein (Sekt)

Schließlich der Schaumwein mit deutlich mehr Prickeln als der Perlwein. Die Kohlensäure entsteht durch eine zweite Gärung, entweder direkt in der Flasche (Méthode Traditionnelle oder Méthode Champenoise) oder in großen Tanks. Nur echter Schaumwein darf ein Drahtgeflecht um den Korken haben.

Sekt darf er sich in Deutschland nur nennen, wenn er strengen Qualitätsmerkmalen entspricht.

In Frankreich wird er Crémant genannt, in Italien Spumante und in Spanien Cava.

Prosecco

Wenn Prosecco auf der Flasche steht, muss sie aus Norditalien stammen und ausschließlich die Glera-Traube enthalten. Prosecco gibt es als Perlwein (Frizzante / Korken oder Schraubverschluss) und als Schaumwein (Spumante / mit dem Drahtgeflecht). Eher unbekannt gibt es ihn auch als Stillwein (Tranquillo).

Prosecco ist kein Qualitätsversprechen, es gibt ihn in allen Preisklassen mit den entsprechenden geschmacklichen Unterschieden.

Champagner

Dieser Schaumwein muss aus der Champagne-Region in Frankreich stammen und unterliegt sehr strengen Vorgaben. Champagner ist immer ein Verschnitt (Cuvée) aus Weiß- und Rotweintrauben und muss mind. 15 Monate "auf der Hefe" reifen, sich also in der Flasche weiterentwickeln.

Auch beim Champagner gilt: nur weil Champagner auf der Flasche steht, muss der Inhalt nicht zwangsläufig von bester Qualität sein.